Jun 212012
 

Während meiner Grippe habe ich mich mal ausführlich über das aktuelle Fernsehangebot informiert. Dabei bin ich auch auf das „Nachtstudio“ des ZDF vom 17.06. gestoßen mit dem Titel „Auf der Suche nach der deutschen Seele“. Gäste waren vor allem Frau Thea Dorn, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin;, „vor allem“ deshalb, weil diese Dame gerne das Wort ergriff und auch ungern wieder hergab.

Ich lernte dabei eine Menge erstaunlicher Dinge, zunächst einmal über Deutschland, dann aber auch über Religion.

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Jun 182012
 

Basisdiskurs Religion Vorwort

Ich habe an diesem Post sehr lange gearbeitet (noch einmal länger wegen meinem im Moment sehr stressigen Broterwerb und einer Grippe). Ich ordne ihn ein unter dem Basiskurs Religion, aber nicht in die laufenden Beiträge, sondern als nachgeholtes Vorwort, als grundlegende Erklärung zu dem, was ich mit diesem Kurs bezwecke und vor allem, warum er notwendig ist. Diesem Beitrag A für den Anfang wird ein Beitrag B folgen, in dem ich erzähle, welche Rolle Basisdiskurs und Blog in meinem Leben spielt.

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Jun 122012
 

Ich arbeite im Moment nicht nur am Geldverdienen (übrigens eine hübsche Abwechslung ), sondern auch an einem sehr grundsätzlichen Post über die methodische Reflexion von Religion. Da ich dafür mindestens das folgende Wochenende brauche, schiebe ich hier ein längeres (und von mir leicht redigiertes) Zitat aus dem Buch des Russen Pelewin „Buddhas kleiner Finger“ ein. Darin philosophieren einige russische Schwerkriminelle über das Christentum, über Gott und das Jenseits. Einer von ihnen hat nach einigen Morden einen „seelischen Hänger“ bekommen und sich eine christliche Broschüre „Leben im Jenseits“ gekauft. Kommt einem sehr bekannt vor, was darin steht, nur eben diesmal aus des Sicht eines Gangsters, der durch russische Gefängnisse und Lager gegangen ist.

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Jun 072012
 

Basisdiskurs Religion XVIII >>>mehr

Nehmen wir an:

Es gibt zwei Fische, den roten Fisch und den blauen Fisch, beide vor langer Zeit gefangen in einem fernen Meer und nebeneinander gehalten, jeder in seinem Aquarium. Ohne den roten Fisch stirbt der blaue sofort und ohne den blauen Fisch verendet der rote qualvoll.

Der rote Fisch ist ein Tier wie viele andere, wenn auch mit einigen bemerkenswerten Besonderheiten. Der blaue Fisch ist einzigartig auf der Welt, fähig zu Leistungen und Kunststücken weit jenseits derer aller anderen Arten.

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Jun 062012
 

Mein heutiger Post befasst sich mit einem Teilaspekt des zeitgenössischen Christentums, der zahlenmäßig nicht besonders wichtig ist, der aber ein Symptom darstellt für die Abkopplung eines großen und vitalen Teils dieses Glaubens von der Kultur der Welt. Dieser Teil ist die katholische Kirche und das Symptom ist der Umbau dieser Kirche in eine Großsekte. Charakteristisch dafür ist die fast abgeschlossene Gleichschaltung ihrer Führungsschicht, sprich der Bischöfe, durch die römische Zentrale und das gleichzeitige Heranwachsen einer neuen Generation von Priestern und Gläubigen, die gerade das Sektenhafte schätzen, wenn auch mit einem besonderen Touch.

Diese Tendenzen sind nicht neu. Jedoch hat vor 50 Jahren das zweite vatikanische Konzil gezeigt, dass damals noch genügend gegenläufiges Bewusstsein vorhanden war, um einen vorübergehenden Kurswandel zu erzwingen, der so heute nicht mehr möglich wäre. Die Merkmale dieses reaktionären Neo-Katholizmus lassen sich sehr gut am Beispiel eines Artikels zeigen, der der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ (6/2012) aufgenötigt wurde und der die Antwort des Regensburger Erzbischofs auf eine zuvor erschienene Polemik darstellt, in der die Zulassung der Frauenordination gefordert wurde, also der Zulassung der Frauen zum Priesteramt.

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Mai 242012
 

Da ich mir

(a) vorgenommen habe, jede Woche 2 Posts zu veröffentlichen und ich

(b) diese Woche meine spärlichen Zeitreserven schon an die sehr anspruchsvolle Diskussion des letzten Posts verfeuert habe und ich

(c) sowieso vorhatte, den folgenden Text hier irgend wann einmal zu posten, mache ich das jetzt

Er stammt aus dem großen Werk des taoistischen Philosophen Dschuang Dsi (hier der Wikipedia-Eintrag) „Das wahre Buch vom südlichen Blütenland“. Ohne Zweifel eines der tiefsten Texte, die je geschrieben wurden.

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Mai 202012
 

Basisdiskurs Religion XVI >>>mehr

Diese Frage wurde mir einmal in einer hitzigen Diskussion nach einem meiner Posts auf dem ausgezeichneten Blog von Michael Blume gestellt. Ich konnte sie in dem damaligen Rahmen nicht wirklich grundlegend beantworten (letztlich habe ich argumentiert, dass sie falsch gestellt ist).

Für mein wissenschaftstheoretisch geschultes und promoviertes Gehirn habe ich diese Antwort in meinen letzten Beiträgen bereits gegeben. Allerdings habe ich in den Diskussionen gemerkt, dass es sich lohnt, diese Betrachtungen noch einmal zusammenzufassen und zu schärfen. Als Aufhänger nehme ich die Frage von damals, also: Kann ein allmächtiger Gott die Naturgesetze ändern?

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Mai 172012
 

Basisdiskurs Religion XV >>>mehr

In der Diskussion zu meinem letzten Post (siehe hier) habe ich versprochen, mich noch einmal näher auf Gott, die Stochastik und ähnliche theoretische Fragen einzulassen. Ich habe aber das Gefühl, ich sollte erst einmal eine kleine Meditation dazwischen schieben darüber, was ich hier eigentlich mache.

Ein sehr kluger Leser meines Blogs hat mir den Tipp gegeben, meinen Hang zu anschaulichen Beispielen und Vergleichen etwas zu zügeln, da sie meist den Leser eher veriwirren als ihn aufzuklären. Trotzdem möchte ich jetzt erst einmal über den Frisbee reden.

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Mai 132012
 

Basisdiskurs Religion XIV >>>mehr

Eigentlich wollte ich diesen Post mit einem schmissigen Zitat von Richard Dawkins eröffnen. Leider musste ich feststellen, dass ich erst im übernächsten Post soweit bin. Nun ja, bei einem Thema wie diesem kann man nicht immer alle drei Parameter bedienen, die ein Blog eigentlich aufweisen sollte: Gehalt, Verständlichkeit und Unterhaltsamkeit. Im Moment müssen alle drei ein bisschen bluten, vor allem aber die Unterhaltsamkeit; alles dauert ein bisschen länger als geplant.

In meinem letzten Post habe ich den Begriff des Experiversums eingeführt, mit dem ich das Gesamt der Erfahrungen eines Menschen bezeichne. Dies ist das Anwendungsgebiet für die Gottesaxiome. Ich habe das Experiversum beschrieben als einen im Tiefsten chaotischen und unübersichtlichen Ort, und zwar zunächst wegen der Lückenhaftigkeit unserer Sinneswahrnehmungen und der erratischen Art, wie unser Bewusstsein diese Eindrücke verarbeitet.

In diesem Post gehe ich einen Schritt weiter und zeige auf, dass die Unübersichtlichkeit unserer Lebenswelt sich zwingend aus den Erkenntnissen der Naturwissenschaft ergibt.

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