Ich komme jetzt endlich dazu, die Kategorien anzuwenden, die ich in meinem schon etwas verflossenen Post „Die vier Dimensionen einer Religion“ ausgebreitet habe. Ich habe dort die vier Stichwörter dignum, justum, aequum und salutare analysiert, die aus den ältesten Texten der Meßliturgie stammen und dort als die Gründe angeführt werden, aus denen heraus man Gott preisen sollte. Hierbei habe ich das dignum gleichgesetzt mit dem tremendum und faszinosum einer Religion, also der emotionalen Ergriffenheit, sowie das justum mit der Befolgung der Regeln dieser Religon.
Im römischen Recht bedeutet nun justum gerecht gemäß dem Text des Gesetzes, während aequum eine Gerechtigkeit bezeichnet, die sich auf Sachverhalte außerhalb beruft, wenn der Text zu kurz greift (wenn er z.B. bei strikter Anwendung Folgen zeitigen würde, die dem Willen des Gesetzgebers ganz offensichtlich zuwider laufen würde). Aequum heißt „gleich“; im Hintergrund steht das Bild einer Waage. Im Zusammenhang der Liturgie hieße das dann in etwa: Es scheint auch unter Abwägung aller Tatbestände (einschließlich solcher außerhalb des Glaubens) gerecht, Gott zu preisen.
Salutare wiederum bedeutet ganz einfach heilsam, also der Seele und dem Geist des Menschen zuträglich.
Ich möchte nun die sicherlich merkwürdige wissenschaftliche Formulierung des Monotheismus aus meinem letzten Post mit diesen vier Dimensionen konfrontieren.
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