Eric Djebe

Jan 032019
 


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In case you wonder: the ship is crossing the Atlantic. Westwards.

Leaving behind the Old World, in this specific instance the German part of this blog, which you will find from this entry backwards.

Sailing for the Promised Land, America, from this entry forward.

This blog will from now on accompany my book, my first book in English, and try to introduce as many people as possible to a new way of thinking about religion in general and Christianity in particular.

Jun 092014
 

Ich habe hier nun sehr lange nichts publiziert. Grund ist der, dass ich in dieser Zeit innerlich abgeschlossen habe mit meiner Zeit als „Eric Djebe“.

Seit etwa 40 Jahren arbeite, analysiere und meditiere ich am christlichen Glauben und insbesondere an seiner zentralen Achse, dem Gottesbegriff. Das Ergebnis ist sicher noch verbesserungswürdig, aber in seinen Grundzügen seit langer Zeit stabil und immer besser gesichert:

  • Die totale Allmacht Gottes, des Pantokrator, als entscheidender Schritt im jüdischen Glauben während der Achsenzeit,
  • die Predigt Jesu vom Gottesreich als Übersetzung dieses „Seins“ in das „Sollen“,
  • die Deutung der frühen Gemeinde des Kreuzestods als Entlastung von dem allgemein menschlichen Problems des Scheiterns der Ideale (einschließlich des Gottesreiches).

Dies ist die ursprüngliche Energiequelle des Glaubens. Mein Fehler war, dass ich ihre Überzeugungskraft als unwiderstehlich einschätzt habe. Ihre Kohärenz und Luzidität, die Erkenntnis der Bibel als historische Dokumentation eines tiefen Denkprozesses und nicht zuletzt ihre spirituelle Fruchtbarkeit schien mir dem, oft so hilf- und ziellosen Gestocher der heutigen Theologie so unendlich überlegen zu sein, dass das, was ich im Verlauf dieser 40 Jahre erlebt habe, damals einfach außerhalb meiner Vorstellungskraft lag: Das absolute, andauernde und umfassende Desinteresse an all dem (mit Ausnahme einiger weniger Geistesverwandter, denen ich an dieser Stelle meinen Dank abstatte).

Ich habe das Problem während dieser Zeit bei mir selbst gesucht. Offensichtlich hatte ich in all meinen Büchern (inzwischen 5 an der Zahl), diese wunderbaren Ideen irgendwie unzulänglich dargestellt, zu wenig wissenschaftlich, zu weit weg von der Dimension des persönlichen Erlebens, zu wenig allgemeinverständlich, witzig, reisserisch, objektiv oder was auch immer.

Falsch.

Im meist freundlichen Chor der Lektoren (von denen sich einige jahrelang bemüht haben, meine Schriften im Programm ihres Verlags unterzubringen, auch ihnen hier meinen herzlichen Dank) gab es immer diesen basso ostinato: Wo ist die Zielgruppe? (So auch bei den 30 Verlagen, die ich mit meinem letzten Manuskript kontaktiert habe)

Wie bitte?

Müsste es nicht eine große Anzahl Gläubiger geben, die begeistert den klaren, kalten Trunk aus den Quellen begrüßen würden, anstatt zweitausend Jahre weiter unten in den abgestandenen Gewässern des heutigen Unterlaufs dieser Religion nach den letzten Resten unserer christlichen Sozialisation zu fischen?

Nö, überhaupt nicht.

Und müsste nicht auch einige von den Fernstehenden die heute übliche Außensicht des Christentums auf dem Niveau des Spiegel oder der Krawallgruppe des Neuen Atheismus anöden? Müsste sie nicht der Verdacht beschleichen, dass eine dermaßen platte und dümmliche Religion, wie sie dort geschildert wird, niemals auch nur über die Vorstädte von Jerusalem hinausgekommen wäre? Und könnte es sie nicht interessieren, was das Wesen dieser absterbenden Tradition ausmacht, die für so lange Zeit unseren Kulturkreis bestimmt hat?

Das schon gleich gar nicht.

Und irgendwann, nach 40 Jahren, 5 Büchern, 50 Absagen und dem Ende meiner Finanzen, kapiere sogar ich das. Es ist vorbei.

Verbitterung? Doch auch, wie eben gezeigt. Aber auch im Rückblick sehe ich nicht, wie ich anders hätte handeln können. Hätte ich meine Erkenntnis nicht weiter verfolgen sollen? Hätte ich mich damit zufrieden geben sollen, sie für mich zu behalten, anstatt alles daran zu setzen, sie meinen Mitmenschen zu vermitteln?

Nein. Zwar völlig, grundlegend und in jeder Hinsicht vergeblich, ich habe einen guten Kampf gekämpft, den bestmöglichen an der Stelle, an der ich mich nun einmal gefunden habe. Ich habe richtig gehandelt. Und manchmal beziehe ich auch die Beschreibung auf mich eines Menschen, der

soul de son sang, prefererait on somme

la douleur a la mort, et l’enfer au neant.

(angeben immer am besten in einer Fremdspache) Also, mit Würde:

Goodbye, Eric Djebe

goodbye

P.S. Dieses Schiff fährt einem neuen Kontinent entgegen. Ich arbeite daran, möglichst viel von den spirituellen Schätzen dieses Glaubens aus seinem unbrauchbar gewordenen religiösen Kontext herauszubrechen und als rein meditative Technik zu entwickeln. Ein erster Kurs ist unterwegs, die erste Sitzung hat bereits stattgefunden. Aber das ist eine andere Geschichte.

Mrz 192014
 

Der Inquisitionsprozess 1633 gegen Galileo Galilei war ein Unrecht und ein Fehler. Unrecht deshalb, weil es die Inquisition niemals hätte geben dürfen und schon gar nicht als Einmischung in den wissenschaftlichen Diskurs. Ein Fehler deswegen, weil sie die Jahrhunderte lange Rückschrittlichkeit des katholischen Teils der westlichen Christenheit gegenüber dem protestantischen begründete.

Aber: War es ein Verbot einer offensichtlichen wissenschaftlichen Wahrheit durch klerikale Dumpfbacken, die nicht über ihre Bibel hinaus denken konnten?

Nicht ganz.
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Mrz 122014
 

Wie bereits mehrfach erwähnt, habe ich den größten Teil des letzten Jahres damit verbracht, eine letzte umfangreiche Analyse des christlichen Glaubens fertigzustellen. Nun: Hier ist das Skript als PDF.

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Feb 132014
 

Es passiert mir nicht oft, dass ich beim Lesen über einen bedeutenden Theologen und Mystiker stolpere, über den ich noch nie etwas gehört habe. Ich lasse jetzt mal die schwierige Frage beiseite, ob das an meiner eingeschränkten Lektüre liegt oder an was sonst.

Auf jeden Fall: Hier ist ein Vordenker der christlichen Mystik: Richard von St. Viktor (hier der deutsche Wikipedia-Eintrag, wer sprachlich einigermaßen fit ist, sollte von dort aus den englischen Beitrag aufrufen). Von wegen finsteres Mittelalter, hier ein Zitat zu dem Unterschied zwischen Denken, Betrachtung und meditativer „Anschauung“:

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Feb 062014
 

Dieser Post ist ein kurzer Einschub in meine sicher mit atemloser Spannung verfolgte Serie „Symbolon“. Ich arbeite das Thema im Moment auf allen Schienen aus, die mir offen stehen („offen stehende Schiene“? geht das? denke ja) und eine davon ist das Thema Arbeitslosigkeit. Anbei meine Kurzpräsentation für eine Veranstaltung, auf der ich das Symbolon in seiner Anwendung in der Arbeitslosigkeits-Seelsorge kurz vorstellen möchte. Das Zielpublikum ist religiös geprägt, deshalb auch die religiöse Sprache.
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Jan 302014
 

Das ganze Thema des Symbolon ist bei mir noch work in progress und wird es wohl auch geraume Zeit lang bleiben. Ich werde jetzt z.B. wieder eine Formulierung ändern; statt von „Punkt“ werde ich jetzt von „Position“ sprechen, also von E-Position, S-Position und so weiter.

Das hat zu tun mit diesem Post, in dem ich eine Technik vorstellen werde, die das Symbolon begleitet und unterstützt. Wie schon der Titel sagt, ist es das Fingergebet. Eine für manche wohl problematische Formulierung, die aber das Beste ist, was ich, zumindest im Deutschen, zur Verfügung habe.
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Jan 242014
 

Der letzte Post hat sich mit dem Ego-Punkt beschäftigt, dem ersten, obersten Punkt des Symbolons. Das könnte nach der üblichen frei erfundenen Ratgeberliteratur klingen, denn so ohne Weiteres ist dieser Ausgangspunkt nicht aus der christlichen Lehre abzulesen. Deshalb hier noch ein neuer Anlauf, der diesen Gedanken aus der Tradition und der Bibel entwickelt.
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